Pflege 2021 – Branchenreport der apoBank

Unter dem Leitfaden „Wachsender Bedarf, fehlende Fachkräfte und innovative Geschäftsmodelle“ veröffentlicht die apoBank die Pflege 2021 – ein Branchenreport zur aktuellen Pflegebranche.

Dass die Alterspyramide schon lange keine Pyramide mehr ist, lernt man schon recht früh in der Schule – aber auch in der Gesellschaft zeigt sich dieses. Immer mehr Menschen erreichen ein höheres Alter, der Nachwuchs wird jedoch weniger.

Laut dem Statistischen Bundesamt sind 2019 4,1 Mio. Menschen in Deutschland pflegebedürftig gewesen, 713.000 Personen mehr als 2017. Nach Prognosen des Bundesministeriums für Gesundheit wird die Zahl der Leistungsempfänger der sozialen Pflegeversicherung bis zum Jahr 2030 auf 4,8 Millionen Menschen ansteigen. In Kombination mit den Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerungsentwicklung ist dann im Jahr 2030 mit einer Pflegequote von 5,8 Prozent zu rechnen.
Diese Zahlen sind nicht nur auf das hohe Alter zurückzuführen, denn in diese Berechnung spielen auch die unterschiedlichen Pflegegrade mit ein.

Von diesen 4,1 Mio. wird jeder zweite Pflegebedürftige derzeit von einem Angehörigen gepflegt, wobei diese Anzahl wohl perspektivisch sinkt, da sich die Zahl der pflegenden Angehörigen rückläufig entwickeln wird.

Die Anzahl der Personen, welche in Pflegeheimen leben werden, könnten somit steigen – derzeit sind es etwa 20 %.

Ausgaben steigen – Finanzielle Herausforderung der Bewohner

Das Marktvolumen des Pflegemarktes lag 2019 mit einem Anteil von fast 15 Prozent der Gesundheitsausgaben an dritter Stelle hinter den Krankenhäuser mit fast einem Viertel und (Zahn-) Arztpraxen mit knapp 20 Prozent.

Aber auch die Ausgaben steigen – und nicht nur durch Corona und den damit verbundenen Mehraufwand für Hygienekonzepte und Schulungen zum Umgang einer solchen Krise.

Mit einhergehend auch die finanzielle Herausforderung für die Bewohner der stationären Pflege: denn 42 % der Ausgaben für die Gesundheitsversorgung werden von den privaten Haushalten getragen, wobei hier auch auf entsprechende Unterstützungsleistungen des Sozialamtes zurückgegriffen werden muss.

Man kann sagen, dass die Gesamtkosten für die Unterbringung in Pflegeheimen sich aus drei Komponenten zusammen setzen: Pflegekosten, Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie die Investitionskosten.

Auch wenn die Kosten für die Unterkunft und die Investitionskosten nur leicht ansteigen, ist der Anstieg der Pflegekosten sehr hoch. Zurückzuführen ist diese Steigerung auf eine höhere Intensität der Pflege und auf die allgemeinen Preis- und Lohnentwicklungen.

Aber die Versorgungskonzepte ändern sich – die hybride Versorgung steigt. Mittlerweile sind an jedem sechsten Pflegeheim ein Angebot für betreutes Wohnen angeschlossen – Tendenz steigend.

Als hybrider Dienstleister, der eine Reihe von Pflegedienstleistungen anbietet, kann ein Pflegeunternehmen sein Gewinnrisiko reduzieren und im Laufe der Zeit einen vielfältigen Kundenstamm gewinnen. Dieser Ansatz erhöht auch die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber.

Dabei zeigt sich, dass die größten privatwirtschaftlichen Pflegeunternehmen eines gemeinsam haben: Sie gehören zu den baufreudigsten Betreibern der Branche. advita Pflegedienste, Convivo Holding und Orpea Deutschland waren in den letzten Monaten besonders aktiv. Der Bau von Einrichtungen für betreutes Wohnen ist derzeit ein Schwerpunkt.

Start ups unterstützen

In den letzten zwei Jahren sind zahlreiche Startups gegründet worden, welche sich auf die Pflegebranche spezialisiert haben.

Denn die Pflege wird immer anspruchsvoller und medizinsicher – gegenüber steht der Fachkräftemangel. Viele politische Initiativen sind bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Pflegeanbieter müssen daher unter anderem selbst nach Lösungen suchen. Ein Punkt wird die Digitalisierung sein, um das vorhandene Personal so weit wie möglich zu entlasten. Daher sind die Unternehmen offen für Start ups um voneinander lernen und profitieren zu können.

Dabei möchte auch die apoBank unterstützen und kooperiert mit dem Health Innovation Port (HIP) von Philips. HIP bringt Start-ups und etablierte Unternehmen aus dem Gesundheitswesen zusammen, um die Zukunft des Gesundheitswesens mitzugestalten. Mitglied im HIP ist unter anderem siilo. , welche einen sicheren, DSGVO konformen Messenger für medizinisches Personal anbieten. Aber auch Betthygiene B&K ist Teil des HIP Teams, welche ein innovatives Reinigungsverfahren für Matratzen entwickelt haben, um diese hygienisch sauber zu halten. Aber auch die Desinfektion von Luft und Oberflächen wird im HIP angeboten. UVENTIONS, das in 2019 gegründete Start up Unternehmen nimmt sich der präventiven Hygiene im öffentlichen Bereich an und beseitigt Viren und Bakterien in der Luft und von Oberflächen. Das erste Produkt, das UVPANEL  wird im Aufzug seine Anwendung finden, weitere Räume wie Wartebereiche, Sanitärbereiche oder Patientenzimmer sind in der Planung. Das UVPANEL desinfiziert nutzungsorientiert vollkommen autonom und automatisch, so dass kein manueller Einsatz von Nöten ist. Die Desinfektionsvorgänge sind digital abrufbar, so dass man auf die Dokumentation jederzeit zugreifen kann. UVENTIONS möchte so die Übertragung von Infektionserregern in viel genutzten Räumen eindämmen und ein präventives Hygienemanagement anbieten.

Mit der Kooperation mit dem HIP bietet die apoBank ihren Kunden eine Infrastruktur, die es Startups und Partnern ermöglicht, ihre Ideen zu verwirklichen um Innovationen im Gesundheitssektor zu schaffen.

Weitere Informationen und wesentliche Auszüge aus dem Branchenreport Pflege finden Sie auf der Website der apoBank .

 

 

Über die apoBank

Quelle: apoBank

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip „Von Heilberuflern für Heilberufler“, d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell.

Seit der Gründung vor fast 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein.